Frauen im Fokus: Johanna

Als Lehrerin und Mutter doppelt gefordert.

Frauen im Fokus: Johanna

Als Lehrerin und Mutter doppelt gefordert.

Johanna ist Lehrerin und hat selbst 2 Kinder im Schulalter.

Ich bin im 3. Bezirk aufgewachsen und habe schon in verschiedenen Grätzln im 3. gewohnt. Seit 2 ½ Jahren wohne ich im Weißgerberviertel. Ich bin Volkschullehrerin und habe selbst 2 Kinder im Schulalter.

Wir leben jetzt seit einem Jahr mit der Corona-Krise, die unseren Alltag komplett verändert hat. Was hat sich bei dir persönlich komplett verändert?

Der Arbeitsalltag hat sich stark verändert. Plötzlich hat unterrichten nicht mehr bedeutet in der Klasse zu stehen und in direktem Kontakt mit den Kindern zu arbeiten und zu lernen, sondern über digitale Medien und Lernplattformen Lerninhalte weiterzugehen und zu vermitteln. Das ist schon etwas ganz anderes.

Gibt es besondere Herausforderungen, die sich für dich persönlich in der Corona-Krise stellen? Wie bewältigst du sie?

Tagesstrukturen und Abläufe haben sich stark verändert. Home Schooling, Home Office, kochen, betreuen, Haushalt, Freizeit,… Die Corona-Pandemie berührt alle unsere Lebensbereiche. Anfangs habe ich noch versucht, alles unter einen Hut zu bringen. Erst mit der Zeit habe ich gelernt, die Zügel locker zu lassen. Das war wichtig und heilsam für den Seelen-und Familienfrieden.

Gibt es etwas in deinem Leben, was sich durch die Corona-Krise zum Positiven verändert hat?

Ich denke, dass jede Herausforderung das Potential hat, etwas Positives daraus zu schöpfen. Vor allem im ersten Lockdown habe ich die Entschleunigung des Alltags positiv empfunden. Viele Freizeitaktivitäten sind weggefallen, plötzlich war da viel mehr Zeit für Familie. Wir haben angefangen zu puzzeln und den Esstisch zum Tischtennistisch umfunktioniert. Für solche Dinge war sonst kaum Zeit und Ruhe da.
Und wir waren auf einmal gezwungen uns innerhalb kürzester Zeit mit digitalen Kommunikations- und Lernplattformen auseinanderzusetzen. Sich dieses Wissen anzueignen war gut und wichtig und entspricht auch unserer Zeit.

Meine eigenen Kinder haben sehr schnell ihre digitalen Kompetenzen erweitert und wahnsinnig viel dazugelernt im Umgang mit digitalen Kommunikationsplattformen und der Selbstorganisation ihres Schulalltags.
Und letztendlich bin sehr dankbar dafür, dass mein Job während der gesamten Corona-Krise nie gefährdet war, ich meinen Beruf ausüben konnte und ich und meine Familie bisher gesund geblieben sind.

Hast du einen Lieblings-Ort im dritten Bezirk?

Da ich im Weißgerberviertel wohne sind Prater und Donaukanal in unmittelbarer Nähe, dort habe ich viel Zeit verbracht, Spaziergänge gemacht und Freunde getroffen, um Kraft zu tanken. Ich verbringe auch gerne Zeit im Botanischen Garten, doch leider war dieser immer wieder gesperrt.

Auf was freust du dich besonders, wenn die Corona-Krise vorbei sein wird?

In einem Lokal zu sitzen und mit Freund*innen ein Bier zu trinken. Konzerte, für die ich schon Karten hatte, wurden verschoben. Ich hoffe, dass diese bald stattfinden können. Ich freue mich auf ein Leben ohne Masken und Tests und darauf meine Freunde und Familie sehen zu können, ohne irgendwelche Auflagen beachten zu müssen.

Gibt es einen Wunsch, den du an die Politik hast?

Die kurzfristigen Ansagen für den Schulbetrieb sind herausfordernd, Zeit- und Energie raubend. Es wurden alle möglichen Modelle ausprobiert: Home Schooling für alle, Schichtbetrieb, Präsenzunterricht.
Erst jetzt werden in den Schulen die Kinder und Lehrer*innen regelmäßig getestet. Warum das nicht von Anfang an so gehandhabt wurde, ist mir unverständlich. Da hätte ich mir bessere Lösungen gewünscht.

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