Wir leben jetzt seit einem Jahr mit der Corona-Krise, die unseren Alltag komplett verändert hat. Was hat sich bei dir persönlich komplett verändert?
Ich bin eine sehr gesellige Frau. Immer viel unterwegs im Dritten. Ich treffe meine Kinder, Enkelkinder und Freund*innnen. Seit Corona bin ich total isoliert. Als Seniorin habe ich nicht einmal das Berufsleben, um diesem Alltag zu entfliehen. Mein Mann ist über 70, und wir waren es immer gewohnt, in die Restaurants und Cafés im 3. zum Essen und Trinken zu gehen. Jetzt koche ich täglich für uns, was nach Monaten anstrengend werden kann. Aber es ist wenigstens eine kleine Abwechslung.
Gibt es besondere Herausforderungen, die sich für dich persönlich in der Corona-Krise stellen? Wie bewältigst du sie? Hast du Tipps für andere Frauen in ähnlichen Situationen?
Die Krise ist für mich eine große Herausforderung. Ich gelte als Risikogruppe. Dadurch habe ich fast keine Sozialkontakte.
Ich kann mich mit Lesen, Netflix und Videoanrufen ablenken, aber es ist oft langweilig und monoton. Früher habe ich die Kulturszene genossen. Cafés, Theater und Kinos besucht. Das alles liegt in weiter Ferne.
Mein Hund hat mir im ersten Lockdown eine große Hilfe, doch leider ist sie vor ein paar Monaten auf tragische Weise von einem anderen Hund tot gebissen worden. Das hat die Corona-Situation noch viel schlimmer für mich gemacht.
Hast du einen Lieblings-Ort im Dritten Bezirk? Vielleicht einen, wo du während der Corona-Krise besonders oft warst oder Kraft tanken konntest?
Im ersten Lockdown war ich oft im Schweizergarten in der Hundezone. Dort konnte ich auch mit anderen Hundebesitzerinnen tratschen.
Im Sommer war alles fast wie früher, und ich war wieder viel unterwegs und unter Leuten.
Am liebsten bin ich aber auf der Landstraßer Hauptstraße – zum Flanieren, auf einen Kaffee und um das Flair genießen. Aber wann wir wieder zur Normalität zurückkommen werden bleibt fraglich.
Auf was freust du dich besonders, wenn die Corona-Krise vorbei sein wird?
Mich mit Freundinnen in einer Cocktailbar zu treffen.
Gibt es einen Wunsch, den du an die Politik hast?
Die Streitereien sein lassen und dass die Politiker*innen machen was sie versprochen haben.