Gibt es besondere Herausforderungen, die sich für dich persönlich in der Corona-Krise stellen? Wie bewältigst du sie? Hast du Tipps für andere Frauen in ähnlichen Situationen?
Anfang des Jahres 2020 bin ich mit meiner nachhaltigen Modemarke BOTKA voll auf die Selbständigkeit umgestiegen. Im Moment lebe ich alleine und arbeite daran, mein langersehntes Projekt funktionsfähig auf die Beine zu bringen.
Die größte Herausforderung ist für mich die Arbeit an mir und mit mir selbst. Einen ruhigen Kopf zu bewahren, Geduld und positive Denkweise zu verinnerlichen, alte unnötige Denkmuster zu brechen sowie den Entzug des sozialen Kontakts und damit verbundene Gefühle der wiederkehrenden Einsamkeit, wenn man so wie ich ohne Familie lebt, zu verarbeiten.
Produktionsengpässe verursacht durch Lock-Downs oder Schließungen, fehlende Umsätze, Verzögerungen und unterschiedliche Einschränkungen verlangsamen zudem das Wachstum meines Unternehmens.
Ich sag aber immer, man darf nicht aufgeben, es gibt immer eine Lösung, einen Ausweg oder eine mögliche Kursänderung und solange man im Moment bleibt und sich Schritt für Schritt immer auf die nächste Aufgabe konzentriert, kann man langfristig nur gewinnen. Vielleicht mag die Situation überfordernd sein, den Moment an sich kann man aber immer bewältigen. Außerdem sind liebevolle Menschen um uns herum, mit denen wir uns gegenseitig austauschen und unterstützen können. Dafür bin ich dankbar. Ich lese viele Bücher, lerne neue Sachen für mich und mein Unternehmen, bleib dran und frag nach Hilfe, wenn ich sie brauche.
In wiefern hat dich die Krise als Frau besonders getroffen?
Die Krise hat uns alle sehr getroffen. Frauen, Männer, Kinder. Alle in einem gewissen Ausmaß und einer bestimmten Form. Ich kann es leider nicht trennen. Ich denke wir sollten uns gegenseitig unterstützen als Menschen. Letztendlich stecken wir alle gemeinsam in der Situation und nur wir alle gemeinsam können es zum Besseren ändern. Der schwere Anfang einer Veränderung liegt aber trotzdem bei uns selbst.
Gibt es etwas in deinem Leben, was sich durch die Corona-Krise zum Positiven verändert hat?
Auf jeden Fall. Die Krise hat mir viel Zeit gegeben um mich selbst und mein Projekt Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Zu reflektieren, kennenzulernen, umzudenken und bewusster zu werden. In Bezug auf mich sowie auch auf unsere Gesellschaft und Umwelt. Jede Münze hat zwei Seiten und ich versuche zu wachsen in dem ich lerne, mich auf das Positive zu konzentrieren. Ich sehe es als eine Chance etwas Neues, Besseres anzufangen, etwas zum Besseren zu Verändern. Meinen Teil übernehme ich unter anderem auch mit meinem Projekt.
Hast du einen Lieblings-Ort im dritten Bezirk? Vielleicht einen, wo du während der Corona-Krise besonders oft warst oder Kraft tanken konntest?
Mein Lieblingsort ist der Botanische Garten, vor allem mein Platz unter dem Ginkgo Baum :). Leider war der Botanische Garten nicht immer offen, also war ich oft im Schweizer Garten, in der Nähe vom Hauptbahnhof.
Auf was freust du dich besonders, wenn die Corona-Krise vorbei sein wird?
Obwohl ich der Überzeugung bin, dass uns in Wirklichkeit nur unsere eigenen Gedanken und Gefühle einschränken können, freu ich mich bereits auf das unkomplizierte Reisen und auf den Besuch meiner Familie im Ausland. Das ist jetzt durch die Umstände leider sehr erschwert.
Gibt es einen Wunsch, den du an die Politik hast?
Wunsch? Ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich als Kleinunternehmerin erhalte.
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