Heiter bis lustig

Auf die Angelobung folgen die konstituierenden Sitzungen der Ausschüsse und Kommissionen

Heiter bis lustig

Auf die Angelobung folgen die konstituierenden Sitzungen der Ausschüsse und Kommissionen

Was zuvor nach einem Sitzungsmarathon geklungen hat, entpuppt sich als rasche formale Angelegenheit. In ein paar Minuten ist alles vorbei.

Nach der Angelobung steht heute der 2. Akt als neo-Bezirksrätin an: die konstituierenden Sitzungen der Kommissionen und Ausschüsse. Mein Kollege Manuel und ich treffen einander 15 Minuten vor Beginn, um noch kurz über Terminvorschläge, Inhalte usw. zu reden. Zwecklos, winken Sissi und Ansgar ab. „Reingehen, setzen, Anwesenheit unterschreiben, Terminvorschlag kommt im Jänner“ fassen sie die 5-minütige Sitzung des Umweltausschusses zusammen. Nun gut, dann gehen wir eben gleich rauf. Unterwegs will ich mir noch einen Kaffee aus dem Automaten holen. Ich werfe das Geld rein, drücke meinen Knopf und- warte. Letztendlich kommt die Meldung „Nicht vorhanden“. Geld zurück gibt’s nicht. Das ist eine neue Variante in meinem heimlichen Kampf mit der Bezirksamtskaffeemaschine. Kein Wasser, kein Kaffee, keine Becher haben hab ich alles schon erlebt als Normalbürgerin. Jetzt- als Quasibeamtin- muß ich an Kottan denken. Aha, also auch hier, nicht nur bei der Polizei.

Oben im 1. Stock suchen wir als Neulinge erst mal den Sitzungssaal, folgen schließlich dem Lärm und kommen zu spät. Der Bezirksvorsteher begrüßt, klärt über Vorsitz und Stellvertretung auf, was wir mit Handheben bestätigen. Dass hier ernsthaft abgestimmt wird, haben wir natürlich nicht erwartet. Es folgt ein Terminvorschlag für die nächste Sitzung, angenommen, passt, auf Wiedersehen und bleibt’s g’sund. Sieben Minuten. Nicht, dass meine Erwartungen hoch waren, aber eine Vorstellungsrunde wäre nett gewesen, zumal die aufgezwungene Maskierung nicht gerade barrierebrechend wirkt. Ich überlege kurz, ob ich eine Runde machen und mich vorstellen soll, da sind die meisten schon weg. Immerhin geht der stellvertretende  Vorsitzende herum und begrüßt ohne Maske und mit Faust. Hat auch was.

Eine Stunde später fühle ich mich wie eine alte Bezirkspolitik-Häsin, weil ich weiß, wo der Sitzungsaal ist. Mein Kunst- und Kulturkollege Thomas kennt den Weg sowieso. Es ist bereits seine zweite Amtszeit. Obwohl überpünktlich, sind wir auch hier die letzten. Hohenberger sagt wieder ein paar Begrüßungsworte und übergibt dann an den Vorsitzenden. Wollte der nicht zugunsten eines Jüngeren zurücktreten? Erkenne ich da ein Muster in der Landstraßer SPÖ?

Der Vorsitzende redet voller Enthusiamus von unseren Aufgaben und darüber, wie wir uns organisieren. Wenn ich mich so umschaue in der Runde, scheint er mit seiner Begeisterung allein. Das ändert sich hoffentlich noch. Ich jedenfalls freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben. Schließlich habe ich mir  sowohl den Verkehrs- als auch den Kunst- und Kulturausschuss als Kompetenzthemen ausgesucht. Weil es dringend an der Zeit ist, das 80er Jahre-Flair im Bezirk durch zukunftsfähige, mutige Politik zu ersetzen. Hoffen wir mal, dass die heiter-gelassene Atmosphäre heute Nachmittag nicht sinngebend ist für das, was auf uns wartet. Und hoffen wir, dass endlich ein neuer Kaffeeautomat im Magistrat angeschafft wird.

 

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